Shopify vs. WooCommerce: Welches System ist das richtige für dich?
Wenn du einen Online-Shop starten oder optimieren willst, steht schnell die Frage im Raum: Welche Plattform ist die beste? Zwei Namen tauchen immer wieder auf: Shopify und WooCommerce. Beide haben Millionen Nutzer, aber sie unterscheiden sich stark in Funktionalität, Kosten und Flexibilität. Nach über einem Jahrzehnt Erfahrung im E-Commerce habe ich mit beiden Systemen gearbeitet – von kleinen Startups bis zu skalierenden Händlern. In diesem Artikel vergleiche ich Shopify und WooCommerce anhand von Kriterien wie Benutzerfreundlichkeit, Kosten, Anpassbarkeit und mehr, damit du entscheiden kannst, welches System zu dir passt.
Warum die Wahl der Plattform entscheidend ist
Dein Shop-System ist das Rückgrat deines Online-Geschäfts. Es beeinflusst, wie schnell du startest, wie viel du ausgibst und wie flexibel du bleibst, wenn dein Business wächst. Shopify ist eine All-in-One-Lösung, während WooCommerce ein Plugin für WordPress ist, das dir mehr Kontrolle gibt. Beide haben Stärken und Schwächen – lass uns sie Schritt für Schritt durchgehen.
1. Benutzerfreundlichkeit: Wie schnell bist du online?
Shopify
Shopify ist darauf ausgelegt, Anfängern den Einstieg zu erleichtern. Nach der Anmeldung wählst du ein Theme (Design), fügst Produkte hinzu und bist in wenigen Stunden live. Alles – Hosting, Domains, Zahlungen – ist integriert. Das Dashboard ist intuitiv, und technische Details wie Serverwartung oder Sicherheitsupdates übernimmt Shopify für dich.
- Vorteil: Perfekt, wenn du keine technischen Kenntnisse hast oder schnell starten willst.
- Nachteil: Weniger Kontrolle über technische Feinheiten.
WooCommerce
WooCommerce läuft auf WordPress, was bedeutet, du brauchst zuerst Hosting, eine Domain und eine WordPress-Installation. Danach installierst du das kostenlose Plugin und richtest deinen Shop ein. Es ist nicht kompliziert, aber technisch anspruchsvoller als Shopify. Du musst dich mit Updates, Backups und Sicherheit selbst kümmern.
- Vorteil: Ideal, wenn du schon mit WordPress arbeitest oder lernen willst.
- Nachteil: Höherer Einstiegsaufwand.
Fazit
Shopify gewinnt bei Schnelligkeit und Einfachheit, WooCommerce bei Flexibilität für WordPress-Nutzer.
2. Kosten: Was zahlst du wirklich?
Shopify
Shopify arbeitet mit einem Abonnement-Modell:
- Basic Plan: 39 USD/Monat (ca. 36 €)
- Shopify Plan: 105 USD/Monat (ca. 97 €)
- Advanced Plan: 399 USD/Monat (ca. 370 €)
Dazu kommen Transaktionsgebühren (z. B. 2 % im Basic Plan, außer bei Shopify Payments) und Kosten für Apps oder Premium-Themes (oft 20–100 €). Hosting und Domain sind enthalten. - Beispiel: Ein kleiner Shop mit 50 Verkäufen/Monat (1.000 € Umsatz) kostet ca. 56 € (Plan + Gebühren).
- Vorteil: Kalkulierbare Kosten, keine Überraschungen.
- Nachteil: Gebühren summieren sich bei hohem Umsatz.
WooCommerce
Das Plugin ist kostenlos, aber du zahlst für:
- Hosting: 5–20 €/Monat (z. B. SiteGround)
- Domain: ca. 10 €/Jahr
- Themes: 0–60 € (einmalig)
- Plugins: z. B. 50–200 €/Jahr für SEO oder Zahlungen.
- Beispiel: Ein Basis-Setup kostet ca. 15–30 €/Monat, bei Extras bis zu 50 €.
- Vorteil: Günstiger bei niedrigem Budget, keine Transaktionsgebühren.
- Nachteil: Kosten steigen mit individuellen Anpassungen.
Fazit
Shopify ist teurer, aber all-inclusive. WooCommerce spart Geld, erfordert aber mehr Eigenleistung.
3. Anpassbarkeit: Wie flexibel bist du?
Shopify
Shopify bietet viele Themes (über 100, teils kostenlos) und einen App Store mit über 8.000 Apps – von SEO bis Marketing. Anpassungen sind einfach, solange du im Ökosystem bleibst. Willst du jedoch tief in den Code eingreifen, bist du eingeschränkt – Änderungen erfordern oft Entwickler mit Shopify-Liquid-Kenntnissen.
- Vorteil: Vieles per Drag-and-Drop oder Apps lösbar.
- Nachteil: Wenig Freiheit außerhalb der Plattformgrenzen.
WooCommerce
Als Open-Source-Lösung ist WooCommerce extrem flexibel. Du kannst jedes Design mit CSS/PHP anpassen, eigene Plugins schreiben oder Tausende WordPress-Plugins nutzen (z. B. Yoast SEO). Es gibt kaum Limits, solange du technisches Know-how hast oder einen Entwickler engagierst.
- Vorteil: Volle Kontrolle über Design und Funktionen.
- Nachteil: Anpassungen können zeit- und kostenintensiv werden.
Fazit
Shopify ist für einfache Anpassungen top, WooCommerce für individuelle Lösungen unschlagbar.
4. Skalierbarkeit: Wie wächst dein Shop?
Shopify
Shopify ist auf Wachstum ausgelegt. Mit höheren Plänen (z. B. Advanced) bekommst du mehr Features wie erweiterte Berichte oder internationale Märkte. Die Plattform hält hohen Traffic aus, und Shopify Plus (ab 2.000 USD/Monat) ist für große Unternehmen gedacht.
- Vorteil: Skaliert nahtlos ohne technischen Aufwand.
- Nachteil: Kosten steigen schnell mit dem Umsatz.
WooCommerce
WooCommerce skaliert mit deinem Hosting. Ein günstiger Shared-Hosting-Plan reicht für kleine Shops, aber bei 1.000+ Besuchern/Tag brauchst du VPS oder dediziertes Hosting (50–200 €/Monat). Technische Optimierungen (z. B. Caching) sind deine Aufgabe.
- Vorteil: Kosteneffizient bei richtiger Planung.
- Nachteil: Erfordert mehr technisches Management.
Fazit
Shopify macht Skalierung einfacher, WooCommerce günstiger – bei mehr Eigenverantwortung.
5. Features und Integrationen
Shopify
Shopify kommt mit eingebauten Tools:
- Zahlungen (Shopify Payments + 100+ Anbieter wie PayPal)
- Versand (Rabatte bei DHL, UPS)
- Marketing (E-Mail, Google Ads Integration)
Apps erweitern Funktionen, z. B. für SEO (Plug in SEO) oder Analyse (Google Analytics). - Vorteil: Alles sofort nutzbar.
- Nachteil: Viele Top-Apps kosten extra.
WooCommerce
WooCommerce bietet Basis-Features (Produktmanagement, Warenkorb), aber Extras wie Zahlungen (z. B. Stripe-Plugin, ca. 79 €) oder Versandoptionen musst du hinzufügen. Die WordPress-Community liefert unzählige Plugins – oft günstiger oder gratis.
- Vorteil: Große Auswahl, viele kostenlose Optionen.
- Nachteil: Integration erfordert mehr Setup.
Fazit
Shopify hat mehr Out-of-the-Box-Lösungen, WooCommerce punktet mit Vielfalt.
Praktisches Beispiel: Dein T-Shirt-Shop
- Shopify: Du zahlst 39 €/Monat, wählst ein Theme, fügst 50 T-Shirts hinzu und bist in 2 Tagen live. Bei 1.000 € Umsatz/Monat fallen 20 € Gebühren an.
- WooCommerce: Du investierst 15 €/Monat in Hosting, installierst WordPress + WooCommerce und brauchst 4 Tage für den Start. Keine Gebühren, aber du optimierst selbst.
Nach einem Jahr: Shopify kostet ca. 708 € (inkl. Gebühren), WooCommerce ca. 180 € – aber mit mehr Aufwand.
Für wen ist was geeignet?
Shopify passt zu dir, wenn…
- Du schnell starten willst, ohne technisches Wissen.
- Du eine All-in-One-Lösung suchst.
- Dein Budget fixen Kosten erlaubt (50–100 €/Monat).
WooCommerce passt zu dir, wenn…
- Du WordPress kennst oder maximale Flexibilität willst.
- Du Kosten niedrig halten möchtest.
- Du technische Kontrolle über deinen Shop brauchst.
Häufige Fehler vermeiden
- Shopify: Apps übertreiben – sie treiben Kosten hoch.
- WooCommerce: Billiges Hosting wählen – das bremst deinen Shop aus.
- Beide: Wachstum nicht planen – früh über Skalierung nachdenken.
Fazit: Deine Entscheidung
Shopify ist die Plug-and-Play-Lösung für Eilige und Anfänger, WooCommerce der Werkzeugkasten für Bastler und Sparfüchse. Überlege: Wie viel Zeit und Geld kannst du investieren? Wie wichtig ist dir Flexibilität? Teste beide – Shopify bietet eine 14-Tage-Testphase, WooCommerce ist mit minimalem Setup risikofrei ausprobierbar.